wahre Ware

K(l)eine Geschenke erhalten die Freundschaft...

Woran liegt es, dass sich im Moment die Foren und BLOGs sich im Anbieten von Content-Media Strategien geradezu anbiedern?

Was wird da alles geschrieben, prophezeit, gedeutelt, interpretiert und in Aussicht gestellt. Es werden neue Jobs geschaffen und Content Marketing als der Heilsbringer empor gehoben.

Ich gebe jetzt auch mal einen Rat und der ist gratis (damit erfülle ich übrigens einen der wichtigsten Pfeiler von Content-Marketing Strategien):

Trauen Sie mal wieder ihrem Bauchgefühl!

Das ganze Gerede und wichtig Getue von Content Marketing Konzepten dient oftmals nur einem Zweck: den Kunden ins richtige Lager zu locken. Wer gerade am schlausten daher schreibt und am lautesten klappert, der will auch den großen Pott nach Hause bringen.
Klar: Klappern gehört zum Handwerk. Aber mir drängt sich unablässig der Verdacht auf, dass da eine riesige Blase, ein neuer hohler Hype aufgebauscht wird, der im Prinzip nichts anderes sagt als:

Locke Deine Kunden mit netten Gratisangeboten an.
Hast Du den Kunden in der Tasche, dann verkaufe ihm eine Strategie oder deine Produkte.
Sag ihm: Du brauchst ganz viel Content und verbreite diesen auf ganz vielen Kanälen und nicht zu vergessen, lieber Kunde: biete wiederum Deinen Kunden einen Mehrwert an, der möglichst gratis ist und Relevanz hat...

Versuchen da nicht ein paar ganz oberschlaue Köpfe das Rad neu zu erfinden oder noch besser ein Perpetuum Mobile auf den Markt zu werfen*?

Diese sich selbst befruchtenden Kreisläufe haben meiner Ansicht nach bisher noch nie zu Erfolgen verholfen sondern ganze Systeme zum Erliegen und Austrocknen gebracht.

Wie wäre es im Gegenzug einfach mal wieder mit einem echten, netten und aufrichtigen Angebot von Kunde zu Auftraggeber oder umgekehrt?

Oder noch besser von Mensch zu Mensch?

Sicherlich wollen wir alle mit Wissen und Know How glänzen und das ist auch richtig so. Aber kann das nicht nur einfach mal ohne dieses „Rauschen im Walde“ passieren.

Ich habe alle meine Kunden ausnahmslos nicht über ein s.g. „Gratisangebote“ gewinnen können sondern am Ende nur und ausschließlich über den persönlichen Austausch.

Sicherlich ist das „Klappern“ der Anfang - aber entscheiden ist und bleibt am Ende doch, ob man sich am runden Tisch von Auge zu Auge immer noch sympathisch findet und dann gemeinsame Sache macht.

Das Bauchgefühl ist und bleibt entscheidet, bei jeder Handlung, bei jedem Abschluss und bei jedem Verkauf. Und da kann ich noch so klappern und schreien - wenn man sich am Ende nicht gefällt - Päng - dann war ́s das!

Dass sich zum Bespiel eine Partei wie die SPD den Marketing Spezialisten von Barak Obama aus den USA einkaufte zeigt deutlich, wie weit weg sich eine Partei von ihren Idealen entfernt hat und wie gering sich diese selber schätz. Aus Panik, wieder und wieder den selber Fehler zu machen und Blasen und Phrasen in die Öffentlichkeit zu streuen, wurde erst mal einer der teuersten Social Media Experten eingekauft um was zu tun? Sinnvollen Content zu schaffen? Sicherlich nicht, denn dass muss schon aus der Partei selbst heraus geschehen.

Blasen zu basteln wie in den USA? Das wäre fatal und würde der Partei massiv und noch nachhaltiger schaden!

Ideale sind und bleiben zeitlos. Parteiprogramme ordnen sich dem unter, genau wie Firmenphilosophien oder Marketingcampagnen. Und auch Content lässt sich nur dann guter herstellen, wenn er passt: zum Menschen, zum Kunden und zu den Produkten, die ein Unternehmen anbietet.

Am Ende steht und fällt alles mit einer sehr simplen Formel: passt mein Angebot zu meiner Philosophie und erreiche ich damit meine Zielgruppe? Das war schon immer so und wird sich nicht ändern - im negativen wie im positive, nur die Verbreitungswege sind vielfältiger und schneller geworden.

Freilich, über die Wege und Verbreitungsmöglichkeiten lässt sich wieder trefflich streiten - auch über die damit verbundenen Kosten - aber authentisch zu sein ist und bleibt das unverrückbare Element in dieser Formel.

Das bedeutet nicht, dass man sich als Unternehmen oder Partei nicht weiter entwickeln darf und soll um am Markt zu bestehen, ganz im Gegenteil. Aber jede unaufrichtige Änderung von Marschrichtungen, jede Anstrengung sich durch Budenzauber z.B. ein neues Image aufzusetzen schlägt fehlt: als Beispiel sei da der verzweifelte Versuch von weltweit großen Unternehmen genannt, die glaubten, mit einem simplen Greenwashing den Markt neu erobern zu können. Lächerlich... Mac Donalds kämpfte um jeden Kunden,

nicht mit Ehrlichkeit sondern mit weiteren Mogelpackungen. Das haben sie nach vielen Fehlschlägen verstanden! Fastfood bleibt Fastfood bleibt Fastfood... Ich mag es - manchmal - aber mir vergeht langsam auch der Appetit an den Burgern, wenn mir immer und immer wieder vorgegaukelt wird, dass das, was ich da esse jetzt auch richtig gesund sein soll - Blödsinn! Da gehe ich dann eben doch zum kleinen Burgerladen um die Ecke, der mir sagt und zeigt wo das Rind wirklich herkommt und eine Burgermahlzeit servieren, die individuell - aber ehrlich gesagt auch nicht viel gesünder ist! Burger bleibt Burger...

Doch es ginge auch anders:

Falls ALDI z.B. wirklich seine Ankündigungen wahr macht und bald auf Produkte verzichtet, die ethisch bedenklich sind (wie Stopfleber oder Hummer) dann ist das ein Versprechen an den Kunden, der das honorieren wird, da bin ich mir absolut sicher. Wenn REWE einfach etwas weglässt, wie die Plastiktüte, dann wird das in die Tat umgesetzte Versprechen mehr positive Resonanzen beim Kunden auslösen, als das Sortiment an Pseudo- Bio-Produkten zu erhöhen.

Denn es spricht aus diesen Massnahmen eine Philosophie und es wäre ein Geschenk an den Kunde, das eigentlich nur daraus besteht - etwas wegzulassen als etwas hinzuzufügen. Ein eigentlich absurder Content basierend auf einer moralischen Entscheidung!

Ein Versprechen von Menschen an Menschen! Das ist Content Marketing vom Feinsten:
Die wahre Ware: Moral
Und da wären wir wieder beim Anfang:

Kleine (wahre) Geschenke erhalten die (Ware) Freundschaft! Euer Thorsten

 

* Perpetuum Mobile: Ein Perpetuum mobile (lat. ‚sich ständig Bewegendes‘, Pl. Perpetua mobilia) ist ein hypothetisches Gerät, das – einmal in Gang gesetzt – ohne weitere Energiezufuhr ewig in Bewegung bleibt und dabei – je nach zugrundegelegter Definition – möglicherweise auch noch Arbeit verrichtet. (Quelle: Wikipedia)

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